Das Problem bleibt

Auch wenn es in Weiden seit den Aufmärschen von 2009 und der kläglich gescheiterten rechten Flyerverteilaktion zum letzten Schultag des vergangenen Schuljahres relativ ruhig war, ist Weiden kein nazifreier Raum. Wie der Presse zu entnehmen ist, gab es auf die Asylbewerberunterkunft den Versuch eines Brandanschlages. Glücklicherweise waren die Täter Dilettanten oder schlichtweg Überalkoholisiert, so dass letztlich nichts Gravierendes passierte. Aber, dass zumindest bei einem der Täter von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ausgegangen werden kann, lässt die Alarmglocken läuten. Und es zeigt, wir müssen an diesem Thema dran bleiben; Demokratie, Freiheit, Respekt und Toleranz gibt es nicht zum Nulltarif. Wir müssen immer wieder aufs Neue dafür werben und dafür einstehen. Mehr als erschreckend ist auch der Umstand, dass bei den beiden anderen Tätern, vielleicht kein entsprechender ideologischer Hintergrund vorhanden zu sein scheint, aber dennoch keinerlei Unrechtsbewusstsein über die geplante und dann ausgeführte Tat bestand. Sie haben einfach mitgemacht! Dass Menschen zu Schaden kommen können, haben sie billigend in Kauf genommen. Und gerade in dieser Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leben liegt eine große Gefahr.

„Weiden ist bunt“ steht für ein friedliches und respektvolles Miteinander vieler verschiedener Kulturen, Religionen und Orientierungen. Der Versuch in welcher Form auch immer, einem Menschen sein Mensch-sein abzuerkennen ist falsch und wird von uns geächtet.

Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen, die mit friedlichen Absichten in unser Land und in unsere Stadt kommen und unsere Hilfe und unseren Schutz brauchen!

Die Max-Reger-Schule hat es gezeigt: Wir wollen miteinander Teil einer Gesellschaft sein, in der alle mit Respekt voreinander leben. Es bleibt zu hoffen, dass es noch viele andere Einrichtungen gibt, die mit ihrer ganz eigenen Kreativität, ebenfalls Stellung beziehen und ihren Beitrag leisten für ein „buntes Weiden“.