Weiden ist bunt auf Spurensuche in der Gedenkstätte Flossenbürg
Flossenbürg. Auf vielfachen Wunsch aus den eigenen
Reihen geht das Aktionsbündnis „Weiden ist bunt“ gemeinsam mit dem
Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dr. Jörg Skriebeleit, auf einen
geschichtlichen Rundgang durch das ehemalige KZ-Gelände. Knapp 25
Bündnisteilnehmer folgen dieser Einladung mit Expertenführung.
Einleitende Worte sprechen sowohl die Bündnissprecherin Luise Deyerling
als auch Dr. Jörg Skriebeleit. „Geschichte wird gemacht“, so sagt er.
Dies erkennt man auch aus dem Verhalten der Menschen, der Politik und
den Einheimischen selbst zur Thematik.
Tod auf dem Appellplatz
Nach einem kurzen Fußweg erreicht die Gruppe den so genannten
Appellplatz. Er war ein Ort des Schreckens und der menschlichen
Erniedrigung. Da es im KZ keine Gaskammern gab, wurden dort öffentliche
Hinrichtungen ausgeführt – unter anderem durch den Galgen oder
Erschießungskommandos. Die schwere Arbeit im Steinbruch forderte auch
ihren Preis. So kann man sagen, dass die Leute hier einfach
„abgestorben“ sind.
Entwürdigung im Häftlingsbad
Schwere Momente sind es, als ehemalige Häftlinge bei einem
Überlebendentreffen das „Bad“ betreten, erzählt Skriebeleit. Plötzlich
sind die Erinnerungen wieder da, als ob die Taten erst gestern gewesen
wären. Zu viel Leid mussten die Gefangenen dort erdulden, hätten sie
hier nicht nur ihre Kleider, sondern ihre Seelen verloren.
An den Wänden sieht man Spuren von Durchbrüchen – ein Teilnehmer bemerkt
diese. Manches in der Gedenkstätte solle bewusst nicht rekonstruiert
werden, obwohl die Möglichkeiten gegeben wären, meint Skriebeleit
daraufhin.
Durch die Ausstellungen
Wer durch die erste Ausstellung schreitet bemerkt eine Foto-Wand. Zu
sehen sind die Opfer vor Ihrer Zeit der Gefangenschaft. „Es soll hier
etwas an Würde zurückgegeben werden“, gibt Skriebeleit an.
Weiter geht es in die Häftlingsküche gegenüber, in der die aktuelle
Ausstellung mit dem Titel „Was bleibt“ zu sehen ist. Was nach der
Befreiung des Konzentrationslagers mit den Überlebenden und mit den
Tätern passierte und wie der Ort selbst seine Vergangenheit
aufgearbeitet hat, wird hier beleuchtet.
(Text mit freundlicher Genehmigung von Weidenline.de)